Herren 2 gelingt faustdicke Überraschung
KuSG Leimen 2 – TV Eppelheim 3 24:20 (12:12)
geschrieben von Jan Klinkenborg und Martin Strobach
Der zweiten Herrenmannschaft gelingt zu Hause die Sensation. Sie gewinnt nach aufopferungsvollem Kampf mit einer Not-Sieben gegen den designierten Aufsteiger und Tabellenführer TV Eppelheim.
Die Rollen vor dem Spiel waren klar verteilt. Mit Eppelheim kam die Mannschaft der Saison in den Sportpark, die bis zu diesem Spiel nur ein Spiel verloren hatte, mit einer voll besetzten Bank zum Spiel erschien und haushoher Favorit war. Auf der anderen Seite hatte man bei den Leimenern mit großen Personalsorgen zu kämpfen – aufgrund von Verletzungen/privaten Verpflichtungen meldeten sich nur sieben Spieler, davon zwei Torhüter, spielfähig. Somit musste ein Torhüter im Feld spielen, welche sich nach Plan je eine Halbzeit im Tor und im Feld abwechseln sollten.
In der Kabine war die Lust auf das Spiel dementsprechend groß, denn man hatte auch noch die hohe Hinspielniederlage im Kopf (Eppelheim 30:18 Leimen) und man durfte Schlimmes befürchten. Der Trainer Markus Nelhübel gab der Mannschaft für das Spiel mit, dass sie Spaß haben und sich gerade in der Abwehr gegen eine Klatsche stemmen sollte.
Das Spiel begann, wie es jeder erwartet hatte. Im Angriff hatte die Heim-Sieben aufgrund der nie da gewesenen Konstellation Probleme, zu klaren Abschlüssen zu kommen und in der Abwehr fehlte logischerweise ebenso die Eingespieltheit. Somit leuchtete nach knapp neun Minuten ein 1:5-Rückstand auf der Anzeigetafel auf. Je länger das Spiel dauerte, desto besser wurde das eigene Spiel und man konnte sich durch konsequente Abwehrarbeit und gute Paraden wieder ins Spiel bringen, sodass nach 23 Minuten sogar die erste eigene Führung erzielt werden konnte (10:9). Bis zur Pause wechselten sich die Torerfolge ab, man beendete die erste Halbzeit mit 12:12 und konnte so den ersten Achtungserfolg verbuchen.
In der Kabine war die Stimmung dann eine ganz andere, als sie noch vor dem Spiel war. Jeder Spieler war mit der Leistung hochzufrieden und auch der Trainer hatte erstmals in seiner Amtszeit nichts auszusetzen – ihm habe es Spaß gemacht wie in der ersten Halbzeit zum Teil auch kombiniert wurde und in der Abwehr gefightet wurde. Das nächste Ziel war nun, das Spiel so lange wie möglich offen zu gestalten. Außerdem wurde die Vorgabe von vor dem Spiel korrigiert und Stefan Ruhnau blieb im Feld, um nicht wieder einen Bruch in Angriff und Abwehr zu haben.
Die zweite Halbzeit begann zunächst, wie die erste aufgehört hatte. Die Torerfolge wechselten sich auf beiden Seiten ab und es konnte sich keine Mannschaft einen Vorsprung erarbeiten. Nach 47 Minuten hatte der Gästetrainer genug gesehen und bat nach der 19:18-Führung der Leimener zur Auszeit – zum einminütigen Krisengipfel. Das nächste Etappenziel hatten die kämpfenden KuSG’ler also geschafft und nun wollte man auch den Sieg einfahren.
In der Auszeit hat man noch mal gemerkt, dass ein Ruck durch die Mannschaft gegangen ist und jeder noch mal besonders motiviert war ob des Ergebnisses. Die spielentscheidende Szene war wohl die doppelte Zweiminuten-Strafe beim Stand von 19:19 in der 52. Minute für den Eppelheimer Kreisläufer, bei dem sich viel Frust angestaut hatte, dem er mit unfairen Mitteln Luft zu verschaffen versucht hatte. Während dieser vier Minuten konnte sich die Leimener Mannschaft erstmals einen Zwei-Tore-Vorsprung erarbeiten, den man nicht mehr abgab und sogar bis zum Ende des Spieles auf vier Tore zum Endstand von 24:20 ausbauen konnte.
Die Freude nach dem Spiel war entsprechend groß und keiner konnte so wirklich glauben, was da in den letzten 60 Minuten passiert ist. Jeder einzelne Spieler ist über sich hinausgewachsen, wobei besonders Stefan Ruhnau hervorzuheben ist, der als Torwart am Kreis spielte, 3 Tore erzielte und in der Abwehr sogar auf der Halbposition eingesetzt wurde! Bester Werfer des Teams war Jan Klinkenborg, der wohl eines der besten Spiele seiner Karriere ablieferte. Die Abwehr wurde zeitweise zum Bollwerk und es wurden wenig klare Chancen für die Gäste zugelassen. Fairerweise muss man auch erwähnen, dass der Schiedsrichter über die gesamte Spielzeit äußerst großzügig war, was die Dauer der Angriffe anging, dies allerdings auf beiden Seiten. Besonders in die Karten spielte das jedoch dem Heimteam, denn so konnte man sich die Kräfte über 60 Minuten gut einteilen.
Nun hat man sich nach der hohen Niederlage aus dem Wieblingen-Spiel eindrucksvoll zurückgemeldet und befindet sich jetzt wieder im breiten Feld im Kampf um den 2. Platz. Am kommenden Sonntag hat die Mannschaft in Neckargemünd wieder die Gelegenheit, den Sieg zu bestätigen und sich damit im oberen Drittel der Tabelle zu etablieren.
Es spielten: Söncke Klinkenborg (Tor), Jan Klinkenborg (7), Felix Nimtz (5), Stefan Ruhnau (3), Josua Philipp (3), Matthias Müller (3), Dennis Anselmann (3)